Manuel Feller ist ein österreichischer Skirennläufer. Seine stärkste Disziplin ist der Slalom. Am Beginn der Saison 2012/13 kam Feller im Slalom zu ersten Einsätzen im Weltcup. In seinem zweiten Weltcuprennen am 8. Dezember 2012 in Val-d’Isère gewann er mit Platz 23 die ersten Weltcuppunkte. Vier Tage später feierte er im Slalom von Obereggen seinen ersten Sieg im Europacup. In der Saison 2015/16 fuhr er im Riesentorlauf von Val d’Isère am 12. Dezember 2015 auf den vierten Platz und erreichte sein bisher bestes Ergebnis im Weltcup. In der Saison 2016/17 wurde er für die Alpine Skiweltmeisterschaft 2017 in St. Moritz nominiert und belegte im Teambewerb mit Österreich den 5. Platz. Im Slalom gewann er hinter seinem Teamkollegen Marcel Hirscher eine Medaille für den zweiten Platz.
Skifahren war immer schon ein großes Hobby von mir. Als ich 3 Jahre alt war hat es mir meine Tante beigebracht. Danach war ich immer mit meinem Vater auf den Skiern aber meistens abseits der Piste unterwegs. Als ich dann alleine mit Freunden auf der Piste war bin ich am liebsten über jeden Hügel und über jede Schanze gesprungen aber auch das Fahren in den Stangen mit dem Ski Club Fieberbrunn hat mir sehr viel Spaß gemacht. Mit 9 oder 10 Jahren wurde ich immer besser daher habe ich mich entschieden die Skihauptschule in Neustift zu besuchen – das, würde ich sagen war der Anfang meiner Karriere.
Mein Ziel ist es, immer das zu fahren, was ich kann und so nah wie möglich an meine Grenzen zu gehen.
Ich selbst war mein größter Antrieb und meine größte Motivationsquelle. Ich wollte einfach immer der Schnellste und der Beste sein. Auch hat es mich motiviert meine eigenen Grenzen immer weiter nach oben zu schrauben. Der Nervenkitzel immer am Limit zu fahren egal ob ich ausfalle oder nicht, das hat mir am meisten Spaß gemacht, alles andere war für mich langweilig.
In den letzten Jahren muss ich sagen hat mir das Skifahren (auf Grund meiner Rückenprobleme) nicht mehr so viel Spaß gemacht, aber das Gefühl im Ziel abzuschwingen und es grün aufleuchten zu sehen hat mich angetrieben. Auch das Gefühl (z.B. in Kitzbühel) vor 30-40.000Leuten am Start zu stehen war Motivation genug. Aus Rückschlägen habe ich immer das Positive mitgenommen (schnelle Teilzeiten) oder einfach akzeptiert, dass es nicht immer gut gehen kann Ich habe immer mein Bestes gegeben und alleine die Passagen, die ich am Limit so gefahren bin, wie ich wollte, waren Kick genug um ins nächsten Rennen wieder mit 100% reinzugehen.
Für mich ist das Ziel immer das nächste Rennen - alles andere sind Träume (Podestplätze, Medaille, usw.). Mein Ziel ist es, immer das zu fahren, was ich kann und so nah wie möglich an meine Grenzen zu gehen. Was dann rauskommt hat auch viel mit Glück zu tun. Hauptsache ich habe 100% gegeben, dann gibt es keine Niederlagen sondern nur Lernprozesse.
Hauptsache ich habe 100% gegeben, dann gibt es keine Niederlagen sondern nur Lernprozesse
Bei meinem Bandscheibenvorfall 2014 war ich schon etwas entmutigt. Jeden Tag mit Schmerzen aufzustehen, kaum zu schlafen und einfach im Alltag schon massiv eingeschränkt zu sein – das ist nicht einfach. Da habe ich mir immer wieder gedacht „lass es einfach bleiben“. Der größte Ansporn war damals einfach so schnell wie möglich schmerzfrei zu werden, um wieder ein normales Leben „im Alltag“ führen zu können. Das hat sich jedoch ziemlich in die Länge gezogen! Als ich dann jedoch schmerzfrei war, fühlte ich mich fitter als je zuvor und somit habe ich auch wieder den Spaß am Skifahren zurückbekommen.
Das nächste Ziel ist auf jeden Fall mein erster Podestplatz und wenn ich bei der WM dabei bin muss das Ziel eine Medaille sein (aber das sind immer Tagesrennen, wo es schon wieder eher zum Traum wird). Eigentlich ist das Ziel wie schon erwähnt immer das nächste Rennen: Da möchte ich einfach zeigen was ich drauf habe. Ich will an meine Grenzen gehen und nach dem Rennen sagen ich habe 100% gegeben und das ist eben dabei herausgekommen. Aber irgendwann werden meine 100% hoffentlich reichen um einen oder vielleicht auch mehrere meiner Träume zu erfüllen.
Fotocredits: GEPA pictures/ Andreas Pranter