Frank Solomon ist südafrikanischer Pro-Surfer und Abenteurer, der um die halbe Welt gereist ist. Gerade eben ist er von einer Promotion-Tour für den Film „Let’s be Frank“ zurückgekehrt. In dem Film, der sein Leben als Pro-Surfer portraitiert, spielt er auch selbst die Hauptrolle. In diesem Interview erzählt er über seine Surfziele, Motivation und gelegentliche Hindernisse.
Mein Vater war leidenschaftlicher Surfer, daher habe ich schon als Kind begonnen zu surfen. Anfangs war ich weder der Beste noch der Ehrgeizigste, aber ich habe Surfen einfach geliebt – es war meine größte Leidenschaft. Zuerst bin ich auch nur auf kleineren Wellen gesurft. Als ich älter wurde, habe ich dann immer größere Wellen genommen und habe mich nach und nach dabei wohler gefühlt. Allmählich habe ich mich dann ans Big-Wave-Surfing gewöhnt. Als ich schließlich auf der Universität studiert habe, habe ich bemerkt, dass ich nicht dafür geschaffen bin einen regulären 9-to-5-Job zu machen. Ich wollte unbedingt versuchen als professioneller Surfer zu leben, denn ich wusste, dass das mein Weg ist. Also habe ich lange und viel dafür gearbeitet. Ich habe praktisch jeden Job - wie zum Beispiel Christbäume verkaufen oder im Restaurant arbeiten - akzeptiert, um mir das viele Reisen zu finanzieren. Es war kein leichter Weg, den ich mir ausgesucht habe, aber ich bin stolz darauf ihn gegangen zu sein.
Die größte Motivation war ich selbst: Ich wollte mir einfach selbst beweisen, dass ich es schaffen kann
Die größte Motivation war ich selbst: Ich wollte mir einfach selbst beweisen, dass ich es schaffen kann als Surfer zu leben. Ich wollte zeigen, dass ich nicht nur einfach irgendetwas beginne und es wieder sein lasse, sondern dass ich dranbleibe und Ausdauer dabei entwickle. Ich möchte mich selbst nie enttäuschen – das ist das Wichtigste für mich.
Ich habe mir immer sehr hohe Ziele gesetzt. Eines davon war, dass ich professioneller Surfer werde. Und als ich das geschafft habe, war ich irrsinnig stolz. Ziele sind extrem wichtig, denn wenn man nicht weiß wo man hingeht, geht man im Prinzip nirgendwohin. Es ist wie wenn du auf einer Karte nach einem Ort suchst, und keine Ahnung hast wo dieser Ort ist. Dann wirst du auch nirgendwo ankommen. Jeder braucht Ziele oder eine Richtung – egal welche Richtung das auch sein mag.
Es gab viele Momente, an denen ich entmutigt war und beinahe aufhören wollte. Wirklich sehr viele. Vor zwei Jahren habe ich mir meinen Rücken gebrochen, da wollte ich definitiv aufhören. Oder die Momente, an denen mir das Geld ausging und ich in irgendeinem Land war und keine Ahnung hatte wie es weitergeht. Da kommen viele Zweifel auf und ich habe mich gefragt, warum ich das alles mache. Doch ich bin drangeblieben, da ich mittlerweile sehr ehrgeizig bin. Ich hätte mich selbst niemals enttäuschen und einfach aufhören können. Ich musste mir selbst beweisen, dass ich es schaffe. Und allen andern auch.
Klar, der Film war anfangs eine große Herausforderung für mich. Ich bin professioneller Surfer und kein Schauspieler. Besonders die Kampfszenen im Film haben mich gefordert. Vor der Kamera zu stehen, ist nicht leicht. Ich habe nun großen Respekt vor Schauspielern. Auch wussten meine Freunde zuerst nicht genau was ich tue, sie dachten es wäre nur ein kleiner Online-Film. Da es drei Jahre gedauert hat, bis der Film fertig war, habe ich sie oft vertrösten müssen. Mittlerweile aber haben sie alle den Film gesehen. Ich war gerade auf einer dreiwöchigen Premieren-Tour auf verschiedenen Filmfestivals unterwegs (San Sebastian, Johannesburg, Los Angeles, Kapstadt, London), das war eine großartige und intensive Erfahrung. Ich bin sehr zufrieden mit dem Film – ich hätte nie geträumt, dass mal jemand mein Leben verfilmt. Davon bin ich noch immer sehr beeindruckt!
Ich hätte nie geträumt, dass mal jemand mein Leben verfilmt. Davon bin ich noch immer sehr beeindruckt!
Ich war jetzt lange mit dem Film beschäftigt und bräuchte eine kurze Pause.
Aber ich habe bereits einige Projekte, an denen ich arbeiten möchte, wie zum Beispiel eine Reiseshow. Auch möchte ich weiterhin an meinem Blog arbeiten und mehr in Europa Fuß fassen. Ich habe einen deutschen Pass, da meine Mutter Deutsche ist und ich glaube, dass es in Deutschland viele Leute gibt, die sich fürs Surfen interessieren. Ich möchte unbedingt diese Möglichkeit, die mir meine deutschen Wurzeln geben, nutzen.
Und ganz klar: Ich habe noch immer große Surfziele.
Denn ich möchte nach Hawaii, dort gibt es ein paar Big Waves, auf denen ich surfen möchte. Es gibt diese eine Welle, die ich noch nicht erwischt habe und nach der ich schon lange suche. Also hoffentlich erwische ich sie noch, denn das ist definitiv ein großes Ziel von mir.
Danke Frank Solomon für dieses Interview und viel Glück für deine Surfziele!
Alle Fotokredits: Frank Solomon
Weiterführende Links:
Infos zum Film: Let's be frank
#WHOISFRANK