Kimberly Kertz ist ambitionierte amerikanische Freediverin, die mittlerweile in Hawaii lebt und dort auch Freedive-Kurse anbietet. Wir haben mit der jungen Taucherin über ihre Ziele, Rückschläge und schwierige Situationen gesprochen.
Ich bin in Destin, Florida aufgewachsen – ein kleines Fischerdorf am Golf von Mexiko. Ich bin immer zum Strand gegangen, um dem Lärm zu entkommen. Eines Tages habe ich mir eine Schnorchelmaske zugelegt, und als ich untergetaucht bin, habe ich diese unglaubliche Stille entdeckt. Unter Wasser zu sein, ist mehr als nur Tauchen - es ist meine Auszeit vom Alltag. Die Wasseroberfläche zu durchbrechen, ist wie eine andere Welt zu betreten, die ganz anders ist, als die Welt in der wir leben. Es ist dort schwerelos wie im All aber mächtiger als alles andere im Universum und der ruhigste Ort auf dieser Welt. Ich habe mich sofort verliebt, und als diese Leidenschaft immer größer wurde, habe ich alles aufgegeben und bin nach Hawaii gezogen, um meiner Leidenschaft nachzugehen.
Deine eigenen Ziele zu verfolgen, ist magisch, weil dich niemand dort hinbringen kann, außer du selbst.
Es ist wichtig, sich langsam zu bewegen und die Umgebung zu schätzen und zu genießen. Oft denken Leute, wenn sie wenig Sauerstoff zur Verfügung haben nur mehr an den nächsten Atemzug, das Ende der Höhle oder an die Oberfläche, die so weit entfernt ist. Wenn du dich von diesen Gedanken befreist, kannst du dich auf die Fische und auf die Umgebung konzentrieren und die Zeit genießen.
Jeder hat Ziele: ob es das Ziel ist Krankenschwester oder der weltbeste Koch zu werden oder etwas anderes. Ziele treiben uns an, sie geben uns eine Richtung vor. Wir arbeiten darauf hin und möchten es niemals aufgeben. Deine eigenen Ziele zu verfolgen, ist magisch, weil dich niemand dort hinbringen kann, außer du selbst. Wenn du dir ein Ziel für dich selbst gesetzt hast und du endlich dieses Ziel erreichst, ist diese Zufriedenheit anders als alles auf der Welt. Zu wissen, dass du alles machen kannst, solange du alles danach ausrichtest, macht dich selbst stärker.
Das Leben besteht aus Höhen und Tiefen. Ich versuche, mich nicht zu sehr von den Tiefen und den Rückschlägen stressen zu lassen. Wir alle fallen manchmal zurück, aber wir müssen dennoch weitermachen. Eines meiner Lieblingszitate ist: “Schau niemals zurück, außer um zu sehen, wie weit du gekommen bist”. Dieses Zitat entspricht meiner Einstellung: Lerne aus deinen Fehlern und werde besser. Immer in die richtige Richtung gehen und die Rückschläge zu akzeptieren helfen beim Weitermachen.
Wenn du in einer schwierigen Situation bist, dann bleibe ruhig und lasse keine Panik aufkommen.
Es gibt immer ein neues Ziel zu erreichen - sei es noch tiefer zu tauchen, den Atem länger zu halten oder durch noch schmalere Höhlen zu tauchen. Jedes Mal wenn ich ein Ziel erreicht habe, möchte ich mehr. Jedes Mal, wenn ich ins Wasser tauche, ist alles anders. Die Bedingungen sind jedes Mal anders und können vom einen auf den anderen Moment wechseln. Sich an Veränderungen anzupassen ist eine lustige und spannende Herausforderung. Jeder Tauchgang unterscheidet sich vom nächsten – das ist genau das, was mich antreibt, immer wieder tauchen zu gehen und eine bessere Taucherin zu werden.
So entspannend und großartig dieser Sport ist: er ist auch sehr gefährlich, wenn man bestimmte Dinge nicht beachtet. In Bezug aufs Freediving heißt das, am besten du besuchst zuerst einen guten Kurs und gehst NIEMALS alleine tauchen. Du bist plötzlich in einer anderen Welt, also habe Respekt vor deiner Umgebung und lass die Unterwasserwelt in Ruhe. Wenn du in einer schwierigen Situation bist, dann bleibe ruhig und lasse keine Panik aufkommen. Manchmal ist es besser, die Situation zu akzeptieren und nicht dagegen anzukämpfen.